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GZW fordert mehr Flexibilität im ÖPNV

Krankenhausverbund bezuschusst Deutschlandticket für Mitarbeiter:innen und fordert innovativere Struktur im Nahverkehr

Seit mehreren Jahren wirbt das GZW auf regionalen Bussen unter anderem um neue Mitarbeiter:innen. Für diese wünscht sich das Unternehmen nun flexiblere Lösungen im öffentlichen Nahverkehr.

Bad Nauheim (HR). Die auf allen politischen Ebenen geforderte Mobilitätswende ist als Folge von Energiekrise und Klimawandel eines der dringendsten Themen unserer Zeit. Mit einem monatlichen 15-Euro-Zuschuss zum Deutschlandticket ab Mai 2023 für alle Mitarbeiter:innen, die das Ticket abonnieren, will das Gesundheitszentrum Wetterau nicht nur seine 2000 Beschäftigten unterstützen, sondern einen weiteren eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Damit ist der regionale Krankenhausverbund einer der ersten Betriebe in der Region, wenn nicht sogar der erste Betrieb überhaupt, der auf die Einführung des Deutschlandtickets reagiert. Allerdings: „Ohne deutlich verbesserte, modernere und vor allem flexiblere Strukturen im öffentlichen Personennahverkehr werden unsere diesbezüglichen Anstrengungen zwangsläufig verpuffen“, betont GZW-Geschäftsführer Dr. Dirk M. Fellermann und fordert in erster Linie die lokale Politik zum Handeln auf.

Mehr als 800 Mitarbeiter:innen zählt das Hochwaldkrankenhaus, über 700 sind es im Bürgerhospital Friedberg. „Nach Fertigstellung des Neubaus am Standort Bad Nauheim in wenigen Jahren werden dort über 1500 Frauen und Männer im Dreischichtbetrieb tätig sein. Damit wird das GZW der größte Arbeitgeber der Stadt. Wollen wir Staus und Frust vermeiden und gleichzeitig den Individualverkehr stärker begrenzen, um nicht nur die Verkehrs-, sondern auch die Umweltbelastung zu verringern, benötigen wir dringend neue intelligente Lösungen im öffentlichen Nahverkehr“, so Dr. Fellermann. Diese Notwendigkeit habe das GZW bereits im Zuge der Neubauplanung seit 2016 immer wieder formuliert und fordere eine zeitnahe Umsetzung nun ein.  

Schon jetzt stoße das GZW an den beiden Krankenhausstandorten in Friedberg und Bad Nauheim hinsichtlich der Mobilität seiner Mitarbeiterschaft sowie des ruhenden Verkehrs an seine Grenzen. Was das GZW aus eigener Kraft tun könne, werde getan: Gerade in diesen Tagen begännen die Arbeiten an einem über 270 Stellplätze bietenden Parkdeck am Standort Bad Nauheim. Dieses Parkdeck errichte das GZW auf eigene Kosten und verbessere damit die schon jetzt angespannte Parkplatzsituation des gesamten Viertels deutlich.

Die Hände gebunden seien dem GZW allerdings hinsichtlich des öffentlichen Personennahverkehrs. „Wir reden hier nicht von Angestellten mit Gleitzeit im Homeoffice oder von Selbstständigen, die sich ihre Arbeitszeit einteilen können, sondern von Ärzten, Pflegekräften und medizinischem Fachpersonal, deren  Arbeitszeitbeginn und -ende tagtäglich strikt geregelt ist, damit die GZW-Krankenhäuser ihren stationären medizinischen Versorgungsauftrag für die Menschen in der Region erfüllen können“, stellte Dr. Fellermann fest.

Die weitaus meisten Mitarbeiter:innen des GZW lebten nicht an den Standorten Bad Nauheim oder Friedberg, sondern im Umland von bis zu 30 Kilometern. Nicht jede:r könne oder wolle bei jedem Jobwechsel umziehen, und vor allem könne sich nicht jede:r eine Wohnung in der Stadt leisten, sofern es ihr oder ihm denn gelänge, überhaupt eine zu finden. An diesen Rahmenbedingungen werde sich grundlegend nichts ändern. Als Stellschraube bleibe somit der öffentliche Personennahverkehr. Für viele Mitarbeiter:innen des GZW wäre die Fahrt bis Bahn und Bus grundsätzlich durchaus attraktiv – wenn denn Zeiten, Linienführung und Taktung stimmten.

Für eine Pflegekraft, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Schichtbeginn nur überpünktlich, nämlich 45 Minuten zu früh, eintreffen könne und nach der Schicht dann noch eine Stunde auf den Bus warten müsse, sei die Nutzung des ÖPNV nicht praktikabel, erklärte der GZW-Geschäftsführer. Hier wünsche sich das GZW dringend mehr Flexibilität. Dabei müsse es nicht immer der ganz große Bus sein, der in kürzerer Taktung Richtung Krankenhaus fahre. „Es gibt bereits mehrere Möglichkeiten, den ÖPNV attraktiver zu gestalten, ohne dabei die Kosten unendlich aufzublähen, wie beispielsweise Sammeltaxis on demand. Unser Appell geht an die Verantwortlichen in Stadt und Kreis, mit uns gemeinsam nach innovativen Lösungen zu suchen – im Interesse unserer Mitarbeiter:innen, der unter immer noch mehr Verkehr leidenden Stadtbevölkerung und nicht zuletzt der Umwelt“, schloss Dr. Fellermann.