Alle zur Zeit verwendeten Therapien sind irgendwann einmal im Rahmen einer Studie getestet worden. Dennoch sind wir noch nicht zufrieden mit der Therapie und wollen die Möglichkeiten, mit denen wir unseren Patientinnen helfen können, immer weiter verbessern. Hier sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen, denn ohne Ihr Einverständnis können wir keine Fortschritte in der Krebstherapie erreichen.
Das Wort Studie löst in vielen Frauen zunächst einen Schreck aus, oft kommt einem das Wort „Versuchskaninchen” in den Sinn. Immer wieder hören auch wir von unseren Patientinnen die Frage, ob sie denn jetzt „für die Forschung missbraucht” werden würden. Daher möchten wir Sie zunächst grundsätzlich über Studien informieren.
Jedes Medikament, das einer Patientin gegeben wird, wird zunächst im Labor und im Tierversuch ausgiebig getestet. Hiernach folgen Phase I, dann Phase II Studien, in beiden wird zunächst einer kleinen Gruppe von Patientinnen das Medikament gegeben, in der Phase I etwa 10-20, in der Phase II etwa bis zu 300 Patientinnen.
Unsere Klinik nimmt derzeit nur an Phase III-Studien teil, d.h. alle Medikamente, die wir Ihnen geben, haben bereits alle vorangestellten Phasen durchlaufen und sind ausreichend gesichert worden. In den Phase III-Studien geht es darum herauszufinden, ob das Medikament bei einer großen Zahl Patientinnen einen besseren Erfolg bietet, als die bereits etablierte Standardtherapie. Nur so kann sich in Zukunft die Krebstherapie weiter verbessern und wir können immer mehr Frauen gut durch ihre Erkrankung betreuen.
Je nachdem, wie Ihre Behandlung aussieht, kommen verschiedene Studien für Sie in Frage. Im Detail wird hierauf noch eingegangen, eine grundsätzliche Einteilung möchten wir Ihnen aber bereits hier vorstellen. Eine medikamentöse Krebstherapie kann bei nicht metastasiertem Brustkrebs entweder vor der Operation oder danach stattfinden. Findet eine Chemotherapie vor der Operation statt, nennt man sie „neoadjuvante Chemotherapie”, findet sie nach der Operation statt heisst sie „adjuvant”. Außerdem gibt es noch Studien zu den verschiedenen Antihormontherapien, die ebenfalls adjuvant zum Einsatz kommen und es gibt Studien, die für metastasierte Frauen in Frage kommen.
Wenn Sie Fragen zu einer der Studien haben, können Sie sich gerne an unsere Studienkoordinatorin Frau Dr. Imhof wenden, entweder unter der E-Mail-Adresse mira.imhof(at)gz-wetterau.de oder über eine Terminvereinbarung in unserer gynäkologischen Ambulanz (siehe Kontaktbox rechts).