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Dringend Wohnraum gesucht

GZW setzt in der Pflege auch auf Anerkennungspraktikanten aus dem Ausland

Gemeinsam kümmern sich Mark Griffin und Divya Ahluwahlia um die Einstellung und Unterbringung von Anerkennungspraktikanten. Für das erste Gespräch wird in der Regel gechattet.

(HR) Stationäre Gesundheitsversorgung sicherzustellen, ist angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen auch in der vergleichsweise wirtschaftsstarken und reichen Bundesrepublik Deutschland eine Herausforderung. Gegen die chronische Unterfinanzierung der Krankenhäuser können einzelne Einrichtungen wenig ausrichten. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Pflege sieht die Sache anders aus. Hier stellt der regionale Krankenhausverbund Gesundheitszentrum Wetterau auf den unterschiedlichsten Wegen die Weichen, Abhilfe zu schaffen. Derzeit werden deshalb dringend Wohnungen für Anerkennungspraktikanten sowie Pflegeschüler aus dem Ausland gesucht. 

Mark Griffin, Pflegedienstleiter am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim, erinnert sich noch genau. Vor 25 Jahren, er war damals als Pflegedienstleiter am noch kreiseigenen Kreiskrankenhaus Schotten beschäftigt, kamen infolge des Falls des Eisernen Vorhangs Tausende deutschstämmiger so genannter Spätaussiedler aus entlegenen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland, in das Land ihrer Vorfahren.

Etliche von ihnen waren ausgebildete Pflegekräfte, die in ihrer neuen alten Heimat auch in diesem Beruf arbeiten wollten. Sie mussten hier erst einmal Anerkennungspraktika absolvieren. „Damals waren das drei oder sechs Monate, je nachdem. Ausreichende Kenntnisse in der Sprache waren meistens auch vorhanden“, erläutert Griffin. Wenn sie sich als geeignet erwiesen, konnte er als PDL ihnen die Eignung schriftlich bescheinigen. Die Bescheinigung musste noch im Regierungspräsidium bestätigt werden, was in der Regel nicht allzu lange dauerte, dann waren die Pflegekräfte anerkannt und konnten ganz normal arbeiten.

Auch heute setzt das GZW (wieder) auf Anerkennungspraktikanten – nicht zuletzt mit Hinblick auf den Krankenhausneubau in Bad Nauheim mit künftig 440 Betten. Bei der Auswahl der Praktikanten wird inzwischen darauf geachtet, dass sie aus Ländern mit einer Ausbildung stammen, die der deutschen vergleichbar ist. „Wir hatten schon sehr motivierte und sehr fähige Leute, die allerdings aus Ländern kamen, in denen beispielsweise das Waschen der Patienten ausdrücklich und grundsätzlich nicht Sache der Pflegekräfte ist, sondern den Angehörigen überlassen bleibt“, so Griffin. Mit den Anforderungen des deutschen Klinikalltag taten sich diese Menschen schwer, wechselten oft bei erster Gelegenheit in eine Arztpraxis.

Problem damals wie heute: die Unterbringung der Anerkennungspraktikanten. „Damals wurde ein Wohnheim am Schottener Stausee dafür genutzt“, erzählt Griffin. Das gemeinsame Wohnen hatte den Vorteil, der Einsamkeit vorzubeugen, denn ausgebildete Pflegekräfte aus dem Ausland haben häufig Familie, die sie erst einmal in der Heimat zurücklassen, und das Anerkennungspraktikum dauert inzwischen ein volles Jahr, mit anschließender Prüfung.

Deshalb suchen Mark Griffin und seine Kollegin Divya Ahluwahlia aktuell dringend Wohnungen oder Häuser vorzugsweise im westlichen Wetteraukreis, in denen sie die Anerkennungspraktikanten unterbringen können. Und nicht nur diese: An der Theodora Konitzky Akademie wurde zusätzlich für Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler aus dem Ausland ein eigener Kurs mit integriertem Deutschkurs eingerichtet, damit auch sie eine reelle Chance haben, nach dreijähriger Ausbildung das Staatsexamen zu bestehen. Auch für sie sollen Wohngemeinschaften eingerichtet werden.

Wer eine geeignete Wohnung oder ein Haus hat und an das GZW vermieten möchte, wird gebeten, sich mit Mark Griffin in Verbindung zu setzen, am besten per E-Mail über mark.griffin@gz-wetterau.de.