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Aktive Zusammenarbeit ist wichtig

Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und heute gut beherrschbar

Das Team der Neurologischen Praxis im Facharzt- und Servicezentrum Bad Nauheim (von links): George Shahin, Dr. Dr. med. Florian Roessler, Misael Chiosso

Das Team der Neurologischen Praxis Schotten: Dr. med. Astrid Schöne und Peter Verba mit ihren Mitarbeiterinnen.

Bad Nauheim/Schotten (HR). Die Hand zittert, in den Beinen treten immer wieder Krämpfe auf, Nacken und Hals sind chronisch verspannt, Schlafstörungen, generelle Müdigkeit und Antriebslosigkeit erschweren den Alltag ¬– dies sind typische Frühsymptome einer der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems, des Morbus Parkinson, bei dem bestimmte Nervenzellen im Gehirn absterben. Alljährlich am 11. April, dem Geburtstag von James Parkinson, der sie im Jahr 1817 erstmals beschrieben hat, ruft der 1997 von der European Parkinsons Disease Association ins Leben gerufene Welt-Parkinson-Tag diese langsam fortschreitende neurologische Krankheit ins Gedächtnis der Öffentlichkeit. Hilfe und Beratung erhalten Betroffene auch in den GZW-Praxen für Neurologie in Bad Nauheim und Schotten.

Betroffen von Parkinson werden Männer und Frauen etwas gleich oft, das Durchschnittalter zum Zeitpunkt der Diagnose beträgt 60 Jahre, wobei die Krankheit dann häufig schon fortgeschritten ist. Aufklärung tut deshalb Not, erst Recht, wenn die Frühsymptome sich bei Menschen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren als verminderte Darmtätigkeit, Schlafstörung oder Rückenschmerz bemerkbar machen. Manche Ärzte haben dann als Ursache eher eine psychische Störung oder Rheuma um Verdacht als das Parkinson-Syndrom. Dazu kommt, dass Symptome ebenso wie Verlauf und Schwere der Erkrankung ausgesprochen individuell sind und Früherkennung wichtig ist: Gerade in den ersten Jahren können die Patient:innen bei richtiger medikamentöser Einstellung ein fast normales Leben führen.

Vielfach bekannt sind die vier Haupt-Parkinson-Symptome, die bei fortschreitender Erkrankung nicht mehr zu übersehen sind: Zittern (Tremor), Bewegungsarmut bzw. eine Verlangsamung der Bewegungen (Akinese), Muskelsteifigkeit (Rigor) sowie Geh- und Haltungsstörungen. Zu ihnen gesellen sich bei fortschreitendem Verlauf eine Vielzahl weiterer Symptome, wie die veränderte Mimik und Stimme, chronische Schmerzen vor allem in Gliedern und am Rücken, Niedergeschlagenheit und Interessenlosigkeit, nachlassende Feinmotorik und Störungen der Kontinenz.

Der Tremor wird in der Regel als erstes der vier Hauptsymptome bemerkt, häufig auch schon im Frühstadium der Erkrankung. Er tritt meist als Ruhe-Tremor auf, bei Entspannung der Muskulatur, wenn also beispielsweise die Hand ruhig im Schoß liegt, und verschwindet bei Bewegung wieder. Vor allem gute Freunde und nahe Angehörige mögen alarmiert sein, wenn sie bei einem geliebten Menschen plötzlich eine deutliche Verlangsamung der Bewegungen konstatieren. Schritte und Handlungen erfolgen nicht mehr flüssig, sondern zunehmend stockender und gehemmter. Auch die Bewegungsarmut kann bereits im Parkinson-Frühstadium auftreten.

Fehldiagnosen wie Arthrose oder Rheuma sind besonders häufig hinsichtlich des Symptoms der Muskelsteifigkeit, die oft mit schmerzhaften Verspannungen in Nacken, Oberarmen und / oder Schulter einhergeht. Einen Hinweis auf das tatsächliche Krankheitsbild kann hier der Umstand geben, dass bei einer Parkinsonerkrankung Schmerzmittel nicht wirken. Besonders auffällig wirkt auf Außenstehende der unsichere, schlurfende von kleinen Schritten gekennzeichnete Gang der Betroffenen.

Für den möglichst langfristigen Erhalt von Lebensqualität unerlässlich ist eine möglichst frühe Diagnosestellung, die auf einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt sowie dem Ergebnis einer klinischen Untersuchung besteht. Die genaue Differenzierung der Symptomatik ist wichtig für die Bestimmung der bestmöglichen Therapie. Laut Statistik hat ein optimal behandelter Mensch mit Parkinson-Syndrom (und zwar mit der häufigsten Variante, dem idiopathischen Parkinson-Syndrom) heute fast die gleiche Lebenserwartung wie eine gleichaltrige gesunde Person.
Diese gestiegene Lebenserwartung resultiert daraus, dass die modernen Medikamente die wesentlichen Beschwerden der Betroffenen weitgehend beheben, Bettlägerigkeit und die dadurch verursachten Komplikationen wie Thrombose oder Lungenentzündung vermieden werden können.